MENORCA


Urlaub Menorca – die unterschätzte Perle der Balearen


Menorca bedeutet „die Kleinere“, und genau das ist die Insel auch, die kleinere Schwester der wohl beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen, Mallorca. Und die Kleine muss sich absolut nichtverstecken. Im Gegensatz zu ihrer überfüllten Schwesterinsel geht es hier ruhig und beschaulich zu. Architektursünden und Hotels, die sich endlos aneinanderreihen, finden sich auf Menorca nicht.

Mehr als zwei Drittel von Menorca unterliegen dem Naturschutz und sorgen für charmanten, ländlichen Mittelmeer-Flair. Der Naturschutz ist ein wirklich großes Anliegen auf der Insel, darum hat die Unesco Menorca 1993 zum Biosphärenreservat ernannt. Bei nur etwa 50 Kilometern Länge und 16 km Breite kommt Menorca auf 700 Quadratkilometer Fläche. Und die haben es in sich: Zerklüftete, schroffe Felsen dominieren den Norden Menorcas, während der Süden mit Badestränden voller feinem Sand punktet. Manche Küstenstücke im Nordteil der Inseln erinnern stark an die Fjorde Norwegens. 

Die Inselmitte beherrscht der Berg Toro Monte, der bei seiner Höhe von 357 Metern einen wunderbaren Ausblick über Menorca bietet.


Verborgene Strände und zerklüftete Buchten


Wer auf Menorca gut zu Fuß ist, kann die verborgenen Schätze der Insel am besten entdecken. Die Insel hat eine Küstenlinie von 285 Kilometern Länge. Kein Wunder also, dass dort zahllose magische Buchten und Strände zu finden sind. Die bezauberndsten dieser Buchten liegen manchmal etwas versteckt, so dass durchaus ein Spaziergang nötig ist, um sie zu erreichen. Das wird dann allerdings belohnt, denn diese Buchten sind in der Regel die einsamsten.

Ein Juwel unter den Stränden ist beispielsweise Cala en Turqueta. Sie liegt im Süden der Insel und ist bekannt für ihr türkisfarbenes Wasser. Im Norden liegt die Playa de Cavalleria, ein naturbelassener Strand mit beeindruckenden roten Felsen. Er liegt westlich unterhalb einer Landzunge, an deren Ende der Far de Cavalleria thront. Dieser Leuchtturm kann vom Strand aus leicht zu Fuß besucht werden.

Nach der wechselvollen und beeindruckenden Landschaft lädt ein Café zum Verweilen ebenso ein, wie das kleine Museum. Wer danach das Abenteuer sucht, kann westlich des Turms hinter einem Steinbruch eine Höhle durchqueren. Dahinter erschließt sich ein atemberaubender Blick auf die steil abfallende Küste. Ungewöhnliche Einblicke bietet auch der Strand Cala de Pilar, der sich in einem Halbkreis in die Nordküste schmiegt. Zwei Hügel bewachen den Ausgang der Bucht zum Meer hin, durch den das türkisfarbene Wasser hereinströmt. Über 100 dieser Strände laden auf Menorca zum Baden und Seele baumeln ein. Massentourismus ist hier selbst im Hochsommer kein Thema.



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Auf dem Pferdeweg rund um die Insel


Wer verschiedene Strände auf nur einer einzigen Wanderung erleben möchte, sollte sich auf den Pferdeweg begeben. Camís de Cavalls heißt der Weg in der Landessprache. Bereits im 14. Jahrhundert wurde er als Patrouillenweg angelegt, damals aus praktischem Interesse: Feinde sollten rechtzeitig gesehen werden. Heute lockt der hauptsächlich an der Küste orientierte Weg Wanderwillige an, die Wandern und Baden verbinden möchten.

Der Wanderweg führt auf 180 Kilometern um die gesamte Insel. Das ist manchen dann doch des Guten zu viel. Aber auch Teilstücke des Weges eignen sich perfekt, um den Flair der Insel in sich aufzunehmen. Sehr schöne Buchten finden sich besonders auf dem Teilstück, das im Südteil der Insel von Cala Galdana nach Santo Tomas führt.

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Mahón – Hauptstadt mit britischem Einfluss 


Die Inselhauptstadt Mahón hat nicht mal 30.000 Einwohner, aber jede Menge Anziehungskraft. 1722 erklärten die Briten den Ort zur Hauptstadt und hinterließen ihre Spuren. Noch heute versprüht Mahón britischen Flair. Nach Sydney in Australien besitzt Mahón den zweitgrößten Naturhafen weltweit. Dieser Fjord mit seinen Festungen und Dörfern lässt sich auf seinen 5,5, km Länge und 1,2 km Breite am besten mit einer Hafenrundfahrt erkunden. Wer mehr über die Geschichte Menorcas erfahren möchte, kann dies im Museo de Menorca tun.

Verlockend sind auch die meisterhafte Orgel in der Santa Maria Kirche und ein Besuch des Franziskanerklosters, welches schon 1459 errichtet wurde. Eine weitere Kirche bietet ausgesprochen weltliche Verlockungen, denn in ihrem Kreuzgang befindet sich die Markthalle Claustro del Carmen mit vielen heimischen Produkten. Hier bekommt man natürlich auch die Bocadillos, belegte Baguettes, die es auch mit der traditionell balearischen Streichwurst Sobrasada gibt. Sie schmecken aber auch mit dem Käse der Hauptstadt, dem Queso de Mahón, sehr gut.

Er stammt von den Bauernhöfen Menorcas und wird stilecht von Hand gefertigt. Wer nach dem Markt noch Kultur genießen möchte, kann gleich an Ort und Stelle bleiben, denn der Mercado Claustro del Carmen genießt mittlerweile einen sehr guten Ruf als Kulturzentrum. Im Gebäude und im Innenhof finden Konzerte aller Genres sowie Ausstellungen, Theatervorstellungen und andere Kulturveranstaltungen statt.



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Ciutadella de Menorca – Pracht wohin das Auge blickt


Mahón hat Konkurrenz im Rennen um die schönste Stadt der Insel. Während die heutige Inselhauptstadt im Osten eher britisch anmutet, gibt es an der Westseite die Bischofsstadt Ciutadella, die vor 1722 Inselhauptstadt war. Zahlreiche Stadtpaläste und die imposante gotische Kathedrale Basilica de Menorca verleihen ihr ein prächtiges Aussehen und sorgen dafür, das Ciutadella de Menorca zu den schönsten Städten des gesamten Landes gehört.

Dafür sorgen nicht zuletzt auch das wie eine Burg erbaute Rathaus und die prachtvolle Barockkirche Claustre de Socors. Selbst beim Shoppen kann sich der Besucher der beeindruckenden Architektur nicht entziehen, denn in Ciutadella gibt es mit Ses Voltes weiße Bögen, unter denen sich Boutiquen und Kunstateliers verbergen.



Up-to-date – ein Dorf erobert Instagram


Und dann ist da noch das kleine Dorf Binibeca Vell, das alles andere als ein normales Fischerdorf ist. 1972 wollte ein heimischer Architekt einen neuen Touristenmagneten erschaffen und entwarf das Dorf mit seinen komplett weißen Häusern, Bögen in maurischem Stil und engen Gassen mit Kopfsteinpflaster. Er bekam einen Preis für diese Architektur und erreichte völlig ungewollt, dass das Dorf heute zu einem beliebten Hintergrund für Instagram-Fotos und Filme geworden ist und zahlreiche Influencer anzieht.


Menorca – für Auge und Seele gemacht


Menorca ist zu jedem Zeitpunkt eine Reise wert. Sonnenhungrige zieht es von Juni bis Oktober an die malerischen Strände, denn dann ist das Wasser schön warm und die Insel besonders sonnenverwöhnt. Im Winter ist es bei ca. 15 Grad eher mild und oftmals perfekt für Wanderer. Es regnet außerhalb der Hochsaison etwas mehr, als auf anderen Balearen-Inseln, was allerdings auch einen unschätzbaren Vorteil schafft: Die kleine Insel ist ausgesprochen grün und punktet mit einer abwechslungsreichen und beeindruckenden Flora. Menorca ist damit eine Insel für die Seele und das Auge.